Was macht man zu Zeiten Coronas, wenn man nur allein Radfahren darf? Unsere Claudia aus der Facebook-Gruppe der Rennradfrauen Rosenheim hatte sich folgendes dazu überlegt: Eine Tour über sechs Etappen. Jede Etappe soll eine empfehlenswerte Strecke eines ortskundigen Gruppenmitglieds sein. Jede Teilnehmerin sollte die Etappe im Zeitraum von einer Woche nach fahren. Planmäßig war die Tour der Rennradfrauen Rosenheim damit nach sechs Wochen abgeschlossen.

Dabei waren die einzelnen Etappen nicht von Anfang an bekannt: immer Mittwochs gab es die aktuelle Etappe als GPX-Datei in der Facebook-Gruppe und auch in der Strava-Gruppe zum Download. Das war jede Woche eine kleine Überraschung. Nach den ersten zwei Etappen wurde der Mittwoch und damit die neue Etappe schon mit Freude und Spannung erwartet. Kurz, lang, hügelig, flach, wohin gehts, kenne ich schon Streckenabschnitte?

Um das Ganze im Sinne der Gemeinschaft und Gruppe zu visualisieren, gabs zu jeder Etappe eine kleine Foto-Aufgabe:

• Finde ein bestimmtes Straßenschild (natürlich mit Beweisfoto)
  
• Finde einen bestimmten Baum
• Ein Foto vom „Pass-Schild“
• etc.

Das schöne an diesen Ausfahrten – wie eigentlich bei allen Ausfahrten der Rennradfrauen Rosenheim – war, dass man die Touren gemütlich ohne Hektik fahren konnte. Es war kein Rennen, wer am schnellsten alle Touren abgefahren hat. Die Tour sollte uns in dieser befremdlichen Zeit des Social Distancings ein Gefühl von gemeinschaftlicher Unternehmung vermitteln, und genau so war es. Obwohl wir größtenteils alleine oder max. zu zweit fuhren, trudelten über die jeweilige Woche verteilt immer wieder Fotos und Kommentare zu den Etappen ein, und letztlich hatten wir einen wunderschönen und regen Austausch über das getrennt und dennoch gemeinsam Erlebte.